Die Qual der Wahl: Koh Tao, Koh Samui oder Koh Phangan?
Nachdem ich insgesamt 15 Nächte auf der im östlichen Golf von Thailand gelegenen Insel Koh Chang verbracht hatte, war es an der Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen. Da ich auf jeden Fall in Südthailand bleiben wollte und die Westküste ohnehin noch via Katamaran erkunden würde, kamen dafür die drei Inseln Koh Tao, Koh Phangan und Koh Samui im südlichen Golf von Thailand infrage. Ich habe tatsächlich lange überlegt, ob ich mir diese Touristenhighlights wirklich antun möchte. Koh Phangan ist als Partyinsel berühmt für seine legendären "Fullmoon-Partys", bei denen Alkohol und Co. in Strömen fließen sollen. Auf der größten der Drei, Koh Samui geht es insgesamt am belebtesten zu. Viele Familien, aber auch Paare und Backpacker zieht die drittgrößte Insel Thailands mit ihren wunderschönen Stränden zuhauf an. Sie bietet Highlights jeder Art, ob Kultur, Entspannung oder Wildlife-Abenteuer, das Angebot ist riesig. Und Koh Tao, die kleinste der drei Schönheiten, soll ein wahres Taucherparadies mit tollen Korallenriffen sein und lockt mit günstigen Tauchkursen.
Meine Entscheidung fiel schlussendlich auf einen Besuch von sowohl Koh Phangan als auch Koh Tao. Beiden Inseln wollte ich jeweils einen kurzen Besuch abstatten, und zwar als Erstes Koh Phangan. Einen Tag, bevor die nächste Vollmondparty startet, welche die Preise in die Höhe treibt und die feierfreudigen Massen anlockt, wollte ich einfach zur nächsten Insel Tao "hüpfen" und somit dem sagenumwobenen Party-Spektakel entgehen. Danach würde ich mir das Tauchkursangebot auf Koh Tao ansehen und mit viel Mut vielleicht einen Tauchkurs belegen. Soweit der Plan.
Eine Reise von fast 1000 km in 26 Stunden
Zwischen Koh Chang und Koh Phangan liegen stattliche 925 Kilometer, und es gibt keinen Weg über Wasser. Somit trat ich am Morgen pünktlich um 8:30 Uhr meine längste Reise an. Den ersten Teil, Koh Chang nach Bangkok, habe ich direkt im Hostel Beach Jungle über Adam gebucht. Er beinhaltete die Fahrt mit dem Minivan bis zur Pier, die Fähre und die Weiterfahrt mit dem Van nach Bangkok. Khaosan Road war Endstation. Super komfortabel war es mit dem Van! Der kommt nämlich mit auf die Fähre, so dass kein Gepäck-Umschichten notwendig wird und auch kein langes Warten auf die Fähre. Alles lief nach Plan und der nette Fahrer hielt einige Male extra für mich an den Raststätten an.
Eine chaotische Organisation der Reise nach Koh Phangan mit Bus und Fähre
In Bangkok gegen 17 Uhr angekommen, hatte ich vier Stunden Aufenthalt bis Part 2 des Trips startete: Die Fahrt im VIP Nachtbus bis nach Surat Thani und der Weg über Wasser mit dem Speed-Katamaran. Gebucht habe ich unkompliziert online über Lomprayah, dem größten Reiseanbieter für Touristen in Thailand. Im Office angekommen, konnte ich meinen Backpack dort abladen und drei Stunden Aufenthalt in der Riesen-Metropole mit chaotischem Charme genießen. Das Office wirkte insgesamt gut organisiert, umso mehr staunte ich, als ich um 21 Uhr dort ankam und mein Backpack zwischen ca. 100 anderen Taschen und Koffern fast nicht mehr zu finden war. Unmengen von Menschen standen vor dem Lomprayah Büro, einer planloser als der andere, was nun passiert, wo wir abfahren und vor allem zu welcher Zeit. Jeder Reisende bekam einen Sticker aufs T-Shirt geklebt, so dass die Masse sortier- und organisierbar wurde, je nach Reiseziel und gebuchtem Bus.
Endlich kam der Aufruf, wir laufen nun zu den Bussen. Nach Backpacks wurde gesucht und gegriffen, kleine Kinder eingesammelt und mit Süßigkeiten beschwichtigt und die Menge mit den T-Shirt-Stickern setzte sich in Bewegung. Vor den Bussen angekommen, war wieder total unklar wer nun wo hin gehört. Langsam fiel es mir schwer, die Nerven zu behalten. Immerhin war ich bereits über 12 Stunden unterwegs, immer im Wechsel zwischen Klimalüftung und Tropenhitze.
Erfolgreiche Ankunft auf Koh Phangan
Nachdem ich an der Busstation noch die nette Bekanntschaft mit einem Schwaben machen durfte, fand auch ich endlich meinen Platz im richtigen Bus. Die Sitze waren bequem und zurück klappbar, aber so richtig schlafen ging für mich nicht im Bus. Es holperte doch die ganze Zeit, war laut, hell und einfach nicht zum Schlafen geeignet. Nachts gegen 2 Uhr ging auf einmal das Licht an. Wir machen fast eine Stunde Pause an der Raststätte. Eine Reisebegleiterin stand vor dem Bus und quietschte unentwegt die gleichen Sätze in ein Megaphon: "Wir machen eine große Pause. Holen Sie sich Kaffe und Eis gegenüber." Nachts um zwei. Kaffee und Eis. Das war tatsächlich der unangenehme Teil der Reise, und es wurde auch nicht besser, als es nach der Ankunft morgens um 7 Uhr mit wenig Schlaf nach gut einer Stunde Warten am Festland auf die Fähre ging. Diese war komplett überfüllt und die Gepäckstücke wurden wahllos auf einen großen Haufen geworfen. Gut, dass ich meine Kamera und sonstige Wertsachen im Daypack bei mir hatte. Nach dreieinhalb Stunden Fahrt im Speed-Katamaran, wo mir meine Seefestigkeit mal wieder mehr als zugute kam, hatte ich es geschafft: Ich war auf Koh Phangan. Noch zehn weitere Minuten Fußmarsch mit meinem Backpack, zwar nicht bei Vollmond, aber bei "Voll-Sonne", hatte ich triefend vor Schweiß meine nächste Unterkunft erreicht: Das Hostel Blessings, wo man mich sehr herzlich und mit einem Glas kühlen Wasser in Empfang nahm.
Mein Fazit und meine Kosten für die Reise von Koh Chang nach Koh Phangan
Trotz der langen und anstrengenden Reise habe ich es nicht bereut, beide Teilstrecken (Koh Chang nach Bangkok und Bangkok nach Koh Phangan) in einem Schlag zu machen. Auch wenn ich im Nachtbus nicht wirklich schlafen konnte, bin ich insgesamt sehr komfortabel unterwegs gewesen und hatte immer einen gemütlichen Platz in einem klimatisierten Fahrzeug. Und obwohl es an den Abfahrtstellen der Reiseanbieter manchmal etwas chaotisch zugeht, findet am Ende doch jeder Passagier seinen Platz und jedes Gepäckstück den Weg zur nächsten Insel. Insofern darf man einfach nicht die Nerven verlieren und darauf vertrauen, dass das Ganze schon klappen wird. Das hat es bei mir in jedem Fall.
Nun zum Thema: Was hatˋs gekostet? Die Reise nach Bangkok konnte ich ganz unkompliziert über mein Hostel "Beach Jungle" buchen. Das waren knapp 21 Euro für Fähre und Van. Die zweite Teilstrecken von Bangkok nach Koh Phangan habe ich online über Lomprayah gebucht. Dafür habe ich knapp 43 Euro bezahlt. Eine Strecke von fast 1000 km hat mich also gerade einmal 64 Euro gekostet. Fast ein kleines Schnäppchen! 😉